Orange the World! Mitmachen und ein Zeichen setzen gegen Gewalt.

Gewalt an Frauen* und Mädchen* zählt nach wie vor zu den weltweit am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ findet die internationale Kampagne OrangeTheWorld von UN Women statt. How to go Orange ...
Bild
Kampagne gegen Gewalt an Frauen
forum frauen
Singles
Diversität
Veröffentlicht am Montag, 24. November 2025

Ansprechperson

Profile picture for user König Andrea Dr.

Dr. Andrea König

Referentin
forum frauen Singles Diversität
Orange the World! Gemeinsam sichtbar Zeichen setzen gegen Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* 

Wir machen mit! Machen Sie auch mit! Gewalt an Frauen* und Mädchen* zählt nach wie vor zu den weltweit am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Vom 25.11. bis 10.12.2025 findet die internationale Kampagne #OrangeTheWorld statt. Weltweit werden Gebäude orange beleuchtet und es finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Das "Orange" steht dabei als leuchtende Farbe für eine optimistische Zukunft ohne Gewalt. Wir laden herzlich dazu ein, sichtbar Zeichen für eine gewaltfreie Zukunft zu setzen! Ideen und Infos gibt es in der Wirkstatt evangelisch beim forum frauen sowie Aktionsfotos unter @forumfrauen.

Weitere Informationen und Inspirationen zum Mitmachen zusätzlich inkl. kostenloser Downloadmaterialien gibt es unter Orange the World - UN Women Austria. 

Hintergrund

Fälle häuslicher Gewalt haben im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Wie aus dem am Freitag vorgestellten Lagebild des Bundeskriminalamts hervorgeht, gab es 2024 fast 266.000 Opfer häuslicher Gewalt. Das waren rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. 

In Deutschland wird bis heute nicht offiziell erfasst, wie viele Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind. Es gibt keine bundesweit anerkannte Definition von „Femizid“ – und damit auch keine verlässlichen Zahlen. Dabei hat sich Deutschland mit der Istanbul-Konvention dazu verpflichtet, regelmäßig genaue, nach Geschlecht aufgeschlüsselte Daten zu geschlechtsbezogener Gewalt zu sammeln – einschließlich Femiziden.

Warum wir Femizide endlich sichtbar machen müssen

Eine klare Definition ist kein bürokratisches Detail, sondern der Ausgangspunkt, um die Motive hinter dieser Gewalt zu verstehen. Ohne dieses Wissen bleibt unsichtbar, wie und warum tödliche Gewalt gegen Frauen entsteht – und wie sie verhindert werden kann.

Dass eine Definition möglich ist, zeigt das Beispiel Nordrhein-Westfalen: Das Land hat 2024 eine Sonderauswertung der Kriminalstatistik vorgelegt und verschiedene Formen von Femiziden berücksichtigt – etwa Tötungen durch (Ex-)Partner ohne anderes erkennbares Motiv, Sexualdelikte mit Todesfolge, Morde an Sexarbeiterinnen, sogenannte „Ehrenmorde“ sowie erweiterte Suizide, bei denen die getötete Frau nicht sterben wollte. Allein zwischen 2014 und 2023 wurden so 522 Femizide in Nordrhein-Westfalen festgestellt.

Dieses Beispiel macht deutlich: Es ist möglich, Kriterien festzulegen und Femizide systematisch zu erfassen. Jetzt ist das Bundeskriminalamt gefragt, eine bundesweite Definition einzuführen und diese Daten regelmäßig zu veröffentlichen. Nur wenn wir die geschlechtsbezogenen Hintergründe von tödlicher Gewalt ernst nehmen, können wir Frauen wirksam schützen – und verhindern, dass sie sterben, weil sie Frauen sind.